Buch-Tipp zur Kulturrevolution in China: Mein Leben unter zwei Himmeln (Y.C.Kuan)


Dies ist der persönliche Erfahrungsbericht eines Chinesen, der als Kind den chinesisch-japanischen Krieg und als Jugendlicher die Kulturrevolution erlebte und sich der Bewegung voller Überzeugung anschloss. Der Augenzeugenbericht, welcher die Mao-Ära zunächst bewundernd, dann verständnislos und später durchaus kritisch betrachtet, sollte für jeden Sinologie-Studenten zur Pflichtlektüre gehören.

Unter zwei HimmelnSinologie - Chinesische Kulturrevolution hautnah miterlebt

Yu Chien Kuan wuchs in China noch vor der Revolution auf. Als Sohn eines Professors, der sich den Revolutionären anschloss, geriet auch er in die politische Bewegung. Er schloss sich selbst der Revolution an. Geriet in Kritik, wurde als Konterrevolutionär abgestempelt und wurde als solcher in die entlegendsten Gegenden Chinas zur "Erziehung" entsendet. Schließlich zwang ihn die sich erneut zuspitzenden Kampagnen dazu die Flucht in den Westen anzutreten. Seine Heimat immer im Herzen weigert er sich zu den (zu dieser Zeit) Feinden Russland und USA zu gehen und verbingt so eine lange Zeit in einem ägyptischen Gefängnis, bevor er eine Einreiseerlaubnis für Deutschland bekommt. Hier schafft er es Fuß zu fassen und sich ein neues Leben aufzubauen. Als China sich langsam öffnet gelingt es ihm seine Familie (Geschwister, Vater, Stuefgeschwister, Onkel und Cousins) wieder zu treffen. Seine Mutter ist allerdings vor seiner ersten Rückkehr nach China verstorben. Seinen Sohn, den er zurücklassen musste trifft er in den USA wieder.

Der autobiografische Roman ist spannend geschrieben. Ich musste nicht nur einmal beim Lesen meine Tränen unterdrücken. Der kleine Guan schreibt eindrucksvoll von der Faszination aber auch von den Wirren der chinesischen Kulturrevolution. Viele Menschen litten zu Unrecht und wegen Verleumndung während der Kampagnen. Familien wurden entzweit. Die Mao-Ära forderte viele Opfer. Dennoch gab es auch viel Gutes und die Saat für das heutige China wurde gelegt.

Yu Chien Kuan weiß mit Liebe zu seinem Vaterland von dieser Zeit zu berichten. Sinologiestudenten erleben mit diesem Buch einen hautnahen Erlebnisbericht.

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