Bei Superlearning handelt es sich um eine Methode, die in den 70er Jahren namentlich so bekannt wurde. Sie basiert dabei auf Untersuchungen des bulgarischen Psychiaters und Gedächtnisforschers Georgi Lozanov. Hierbei ist wichtig zu wissen, dass die Erkenntnisse Lozanovs vor allen Dingen aus seinen Hypnose- und Suggestionsversuchen stammen. Nicht von ungefähr entwickelte sich auf dieser Basis eine Unterrichtsmethode mit dem Namen Suggestopädie.
So negativ „Suggestion“ in unserem Sprachgebrauch behaftet ist, so faszinierend sind allerdings auch die Untersuchungsergebnisse und Möglichkeiten, die diese Methoden bieten. Doch lasst mich noch ein paar Worte zu den Hintergründen dieser Methoden verlieren:
Lozanov entwickelte die Theorie, dass effektives Lernen bedeutet ein ganzheitliches Lernen zu ermöglichen. Dabei geht er nicht wie Verhaltensforscher von verschiedenen Lernmethoden oder Lerntypen aus, sondern betrachtet das Lernen eher von der hirnbiologischen Seite aus. Er versteht also unter Ganzheitlichkeit ein gehirngerechtes Lernen (klingt erst einmal wie „alle vier Lerntypen einbeziehen“ – gleich wird allerdings deutlich, dass Superleraning doch ein wenig anders verstanden werden muss).
Lozanov misst dabei der rechten Gehirnhälfte besondere Bedeutung bei, da diese für Phantasie, sprich: akausales Denken bestimmend ist, also auch Denkeschlüsse zulässt, die nicht in die vorgeprägten logischen Muster passen (besonders wichtig beim Erlernen der Chinesischen Sprache würde ich behaupten, da sich die Sprachlogik und Betonung doch ganz von dem unterscheidet, was wir gelernt haben und als logisch erkennen ;-)).
Die linke Gehirnhälfte (das logische „Gegengewicht“ zu unserer kreativen Hirnhälfte) ist laut Lozanov die dominante Seite. Diese gilt es mit der rechten Gehirnhälfte zeitgleich zu stimiulieren. Und hier finden sich auch die ersten Unterschiede zu den verhaltenstherapeutischen Lernansätzen: Es geht im Superlearning nicht allein darum alle Lerntypen zu bedienen – es geht darum die verschiedenen Aufnahmekanäle des Hirn zeitgleich zu stimulieren.
Die Methode, die Lozanov hierfür als Durchbruch gewählt hat ist es die linke Gehirnhälfte mit Faktenwissen einerseits und die rechte Gehirnhälfte zeitgleich mit Musik zu stimulieren. So werden beide Bereiche des Gehirns zeitgleich aktiviert und dies verspricht laut Lozanov ein schnelleres und effektivers Lernerlebnis.
Soviel zu grob zur Theorie – doch es reicht natürlich nicht einfach während des Lernens eine AC-DC Musik-CD anzuschmeißen, um so schneller Chinesisch zu lernen. Lozanov hat umfangreiche Untersuchungen angestellt welche Musik, den am Besten für das Lernen geeignet ist, wann, wie und welche weiteren Stimulationen den Lernprozess unterstützen, … lest die folgenden Stichpunkte, um zu erfahren welche Aspekte von Lozanovs Superlearning den Lernprozess (auch des Lernens der chinesischen Sprache) unterstützen können:
Superlearning ist eine vielversprechende Methode, die ich unbedingt einmal für das Lernen der chinesischen Sprache ausprobieren möchte.
Hat von Euch schon jemand Erfahrungen mit Superlearning oder gar mit Chinesisch-Superlearning gemacht?