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Jetzt habe ich mir rund zwei/drei Jahren meine beiden schwarzen Stubentiger aus dem Tierheim besorgt und sie voll und ganz in mein Herz geschlossen. Da kommt es natürlich gar nicht in Frage, das ich die beiden im Stich lasse. Was kann man also machen, wenn man nach China auswandert? Kann man die beiden mitnehmen? Was würde das bedeuten? Wie funktioniert das?
Fast denken kann man sich, dass sich ein Land wie China natürlich vor eingeschleppten Krankheiten durch Haustiere schützen möchte. So braucht man für seine Katze, die mit nach China soll folgende Unterlagen:
- Gesundheitszeugnis für die Katze — (ausgestellt von einem amtlichen Veterinär aus Deutschland)
- Impfpass oder Impfnachweise vor allem über Tollwutimpfungen
- Reisepasskopie des Besitzers
- Meldebestätigung wo man in China wohnen wird
(Hier gibt es weitere Infos dazu)
Doch außerdem darf pro erwachsener Person nur ein (eigenes) Haustier eingeführt … da hatte ich mein erstes Problem. Denn ich hatte zwei Geschwister-Katzen und musste unbedingt beide mitnehmen, wenn ich sie denn mitnehmen würde.
Das nächste Problem ist ob ich meinen beiden Lieblingen denn einen über 10 Stunden langen Flug (zzgl. Wartezeiten in Deutschland, Verladung in den Frachtraum, abladen durch chinesische Mitarbeiter von denen man nicht weiß wie sie mit den Haustieren umgehen) zumuten kann. Selbst wenn man sie unter Drogen setzt (das habe ich einmal für eine Autofahrt von Köln nach Hannover ausprobiert und den beiden die Tabletten gegeben, die mir der Tierarzt für diese Fahrt in die Hand drückte) – und ich habe echt mitgelitten – die beiden haben auch nicht wirklich geschlafen. Es muss wie ein schrecklicher Drogentrip gewesen sein, zumal sie dann noch echt lange wackelig auf den Beinen waren. Und wie ist das Klima im Frachtraum? Vielleicht noch richtig kalt?
Weiter geht es, dass Haustiere ab 35cm Größe am Flughafen in China einen Monat in Quarantäne bleiben müssen. Einen MONAT!!!
Diese ganze Tortur kann ich meinen beiden Lieblingen wirklich nicht antun.
Tierheim ist aber auch absolut keine Option. Aber vielleicht kann mir das Tierheim dabei helfen einen neuen lieben Dosenöffner für die beiden zu finden? Gedacht getan – ich auf zum Tierheim und nachgefragt – doch die Antwort wr erschütternd – sie haben selbst zu viele Katen und können leider nicht helfen.
Meine letzte Idee war ein Aufruf im Internet. Auf meinem recht gut vernetzten Blog fragte ich in der Szene um Hilfe. Ich beschrieb die Situation und bat um rege Verteilung der Botschaft. Ich twitterte die Nachricht mit Link zum Blog. Ich suchte bei Google+ nach Katzenliebhabern, fügte sie meinem Katzen-Circle hinzu und bat Freunde und Bekannte direkt die Nachricht weiter zu verbreiten (da zeigt sich das Beziehungsaufbau nicht nur für den Job wichtig ist – danke Sasa; und es muss nicht immer der Fernseher / TV-Sender sein – danke Sebastian; Und wer Yahoo für Google optimieren kann hilft auch schonmal dem Kollegen, der nach China geht – danke Uwe).
Die Wege des Webs sind manchmal unergründlich, am Ende bekam eine Freundin von mir den Aufruf über die Social Medias mit, erzählte einem ihrer Freunde davon, der die Nachricht mit Link zu meinem Blog ins Intranet der Stadt Düsseldorf stellte, wo ein Vater einer erwachsenen allein lebende Tochter gerade in Tierheimen auf der Suche nach einer Katzen ist (aber noch nicht die passende/n gefunden hat) die Botschaft sieht und seiner Tochter Sarah den Link zu meinem Blog gibt.
Lange Geschichte – kurzes Ende: Sarah hat sich in meine beiden kleinen Hexen Paige und Prue verliebt und die beiden als neue Besitzerin aufgenommen. Es war ein sehr sentimentaler und schwerer Abschied für mich. Aber es geht den beiden dort wirklich gut – sie haben ein spannendes Katzen-TV (Terrarium mit Würgeschlange), eine schöne Wohnung und eine liebevolle Katzenmutter. Die beiden haben sich gut an ihr neues Zuhause gewöhnt und eingelebt, wie mir die Mails von Sarah und die vielen Bilder deutlich zeigen.